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Hallo ihr Lieben! Und wieder einmal ist es soweit. Bei uns im Rheinland ist die 5. Jahreszeit auf ihrem Höhepunkt angelangt! Die „Fastelovendszigg“ ist da! Gestern, pünktlich um 11.11 h wurde der Kölner Straßenkarneval am Heumarkt/AlterMarkt eröffnet.

Nicht nur in Köln, auch in den umliegenden Kreisen, Städten und Dörfchen startet der Karneval nun erst richtig! Kein Dörfchen lässt es sich entgehen, den Karneval mit viel Tam-Tam, Tschinderassabumm und Alaaf auf dem Marktplatz zu eröffnen!

OK, ok, ihr habt recht, eigentlich startet die Session schon am 11.11., aber in der Zeit bis heute findet der Karneval eher in geschlossenen Räumen, z.B. bei Karnevalssitzungen, statt.

In der Zeit vor Wieverfastelovend (Weiberfastnacht) sieht man deshalb eher nur vereinzelt kleinere kostümierte Grüppchen, die zu einer Veranstaltung gehen. Aber die halten sich meist im normalen öffentlichen Leben im Hintergrund. Meist! Wer möchte denn, bitte schön, in der Vorweihnachtszeit, im Elfenkostüm mit seinem Begleiter im „Giraffen-Plüschkostüm“ in der Straßenbahn auffallen. Ja, ich gebe zu, wir sind hier schon ein bißchen jeck. Aber eben nur ein bißchen! Ich fahre deshalb in „Vor-Karnevalszeit“, als herausgeputzte Fledermaus, mit Riesenohren und großen Flügeln, lieber mit meinem eigenen Auto zu karnevalistischen Veranstaltungen. Glaubt mir, die noch verbleibenden 6 Sitzplätze sind heiß begehrt. Manch Rockstar, französischer Koch, Teufel oder Funkemarieschen-Imitat freut sich über eine Mitfahrgelegenheit, um eben nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen zu müssen oder das ein oder andere Kölsch mehr trinken zu können, weil man ja nicht selber fahren muß. Aber soviel zur Vor-Karnevals-Zeit, denn jetzt ist sie da, die Karnevalszeit. Überall auch in den Straßenbahnen!!!

Also gestern auf dem Weg zur Arbeit (ich als lustiger Pirat im Auto, dazu später mehr), begegneten mir unterwegs schon viele Jecke, auch auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule oder schon unterwegs in die Mutterstadt des Karnevals, um einen Super-Stehplatz in den ersten Reihen vor den Tribünen zu ergattern. Und wer das noch nicht gesehen hat, wird es bestimmt nicht glauben, aber morgens früh um sieben Uhr laufen, die Menschen schon im Kostüm auf der Straße herum. Da läuft ein Bayer in kurzer Lederhose zur Bahn. Ob die Bahn gleich kommt oder ist ihm kalt in der kurzen Hose, dass er es so eilig hat? Wahrscheinlich ist ihm kalt. Die Temperatur liegt draußen knapp über dem Gefrierpunkt. Gut, ich hoffe für ihn, dass mein Wetter-App sich heute mal nicht irrt und die angesagten 11 Grad und der Sonnenschein wirklich eintreffen. Ich bin froh, dass ich im Auto sitzte!

An der ersten roten Ampel, an der ich halten muß, steht Supermann mit seiner Aktentasche. Ok. Der muss nun aber wirklich frieren. Viel zu dünnes Kostüm. Das geht doch gar nicht! Ich starre ihn an. Er starrt zurück! Er heute stark und mutig: er grinst! Huch! Ich total verdattert, denke, lacht der etwa mich an? Habe ich zu auffällig gestarrt? Verpasse natürlich den Startschuß der grünen Ampel und werde von der Blondine im Auto hinter mir angehupt. Miß Piggy hat’s wohl eilig! Prompt stoße ich mit meinem Piratenhut, gestern Abend noch kräftig von mir aufgehübscht, mit Federn, Spitze, Ketten und Totenköpfen, alles was sich noch so finden und ankleben ließ, an die Wagendecke. Mist! Aber nichts ist abgegangen. Gottseidank, die Brandblase an meinem Finger von der Heißklebepistole, hat sich also gelohnt.  Dabei wollte ich doch die ganze Fahrt in geduckter Haltung fahren, damit ich nicht an die Decke stoße….fast 14 Km. Habe also noch nicht mal einen Kilometer heil geschafft! Alles der Supermann schuld! Warum muß der mich auch angrinsen. Ist der Hut vielleicht doch zu auffällig? Mh.

Piratenhut ok

Vielleicht ist es auch der Papagei auf meiner Schulter. Gelb und hellgrün kann man ihn bestimmt von draußen gut sehen. Dieser Papagei ist wirklich spitze! Sieht hübsch aus, ist aber nicht richtig standfest. Er wird mit einem Gummiband befestigt und thront auf meiner linken Schulter. Allerdings musste ich mir heute morgen, beim „Aufsetzten“ helfen lassen. Er muss schließlich genau an der richtigen Stelle sitzen, damit er meine Gegenüber auch richtig angucken kann. Aber er darf auch auf keinen Fall an meine Hutkrempe stoßen. Das würde ihn und mich zu sehr stören. Morgens früh um halb sieben habe ich aber, mit besagter Hilfe die richtige Stelle für ihn gefunden. Leider fiel mir aber im Auto erst auf, dass mein Sicherheitsgurt von meinem Papagei alles andere als begeistert war. Also Sicherheitsgurt, ja oder nein, oder Papagei versetzen? Letzterer mußte etwas nach rechts hinten weichen, ohne Sicherheitsgurt geht eben nicht. Die Zeit drängelt, ich mußte zur Arbeit.

Ok. Supermann unterwegs zur Arbeit, Miß Piggy gottseidank im ersten Kreisel Richtung Köln weitergefahren, während meine Fahrt ins Büro weiter weg von Köln aufs Land führt.

Hier auf der Landstraße ist wenig los. Nur ich die Piratin und meine neue Karnevals-CD, von der ich schon die schönsten Lieder textsicher mitsingen kann. Kommt immer gut an, wenn man nachmittags „Ärm in Ärm“ mit fremden Jungs schunkelt und wenigstens den Text mitsingen kann. Weil mit Unterhalten ist dann bei der lauten Musik nichts….!

Im nächsten Ort, der auf meinem Weg liegt, sind schon viele Jugendliche in Kostümen unterwegs. Während ich sie so beobachte, fällt mir die Zeit ein, als auch ich, mit meinen Freunden nach der Schule (sie endete pünktlich um 11 h), zum Marktplatz meiner Heimatstadt sprintete, um ja den Beginn des Karnevals nicht zu verpassen.

Wenn das Wetter es zuließ, fuhren die Jungs mit den Fahrrädern oder später Mofas von der Schule in die Stadt, und die Gepäckständersitze waren bei uns Mädels heiß begehrt. So fuhr dann Zorro mit wehendem Umhang auf seiner Herkules zum Marktplatz. Hinten saß stolz Pipi Langstrumpf! Hatte sie doch (gottseidank) eine Mitfahrgelegenheit ergattert. Es fuhren Cowboys und Indianer friedlich vereint, Matrosen und Piratenbräute, Polizisten und Zigeunerinnen….. Dazu fällt mir eine passende Liedzeile von Brings (Kölner Rock-/Karnevalsband) ein:

„Ne, ne, wat wor dat denn fröher ne superjeile Zigg!“

Stimmt. War’s wirklich! Aber ich bin auch der Meinung, alles hat seine Zeit und deshalb bin ich jetzt, Jahrzehnte später, auch nicht traurig, wenn ich den Weg zu meinen Karnevalsaktivitäten mit meinem Auto zurücklege!

Im Büro angekommen erwarten mich schon meine Kolleginnen. Heute sind wir alle Piratinnen. Wir haben zwar alle die gleichen Jacken, aber alles andere trägt jeder so wie er gerne mag. Ich also mit meinem Hut, der auch gebührend bewundert wird und meinem Papagei, der leider nach seiner Bekanntschaft mit dem Sicherheitsgurt, jeden Gegenüber mit einer Verbeugung begrüßt und irgendwann nicht mehr kann und sich dann auf meinem Computer ausruhen darf. Aber alle Piratinnen sehen sehr hübsch aus……!!

Die Karnevalsmusik läuft, meine CD aus dem Auto habe ich dabei! Heute wird nur das Notwendigste gearbeitet, wir frühstücken alle lecker zusammen, stärken uns und um 11.11h machen die ersten Feierabend und fahren zum Karneval feiern!

Die meisten von uns haben über die Karnevalstage Urlaub genommen und wir sehen uns dann am Aschermittwoch wieder. Mal gespannt, was jeder zu erzählen hat.

KaraMellchen als Pirat OKEuch wünsche ich schöne Karnevalstage! Vielleicht ist ja der ein oder andere hier im Kölner Raum und feiert mit uns.

Ich werde in dieser Zeit keine Rezepte einstellen, weil ich zu viel unterwegs bin!!

 

♥ ♥  Kölle Alaaf!  ♥ ♥

 

⇒⇒ Im Vorfeld habe ich schon ein paar „Karnevalsrezepte“ eingestellt. Vielleicht habt ihr Lust sie jetzt zur Karnevalszeit einmal auszuprobieren!

Zuproviant II OK

„Mutze/Quarkbällchen“

Mutze Mandeln 1 OK

„Mutze-Mändelchen“